Schon in meiner ganzen Kindheit wurde ich von den Hunden meiner Eltern begleitet. Was mich im Laufe der Zeit aber mehr interessierte, waren die Pferde. So begann ich mit 5 Jahren das Reiten bis hin zu einer kleinen Springreiterkarriere und hatte auch mit Pferden viel Umgang.
Während meines 4-jährigen Studiums in den USA adoptierte ich dann meinen ersten ganz eigenen Hund – einen Mischling aus dem Tierheim in San Diego. Durch ihn gelang ich dann an die weiteren Erfahrungen, die mich bis heute prägen. Ich wurde so oft auf ihn angesprochen er sähe doch aus wie ein Filmhund, dass ich mir dachte „Warum nicht?“. Ich fand die Tierschauspielagentur Hollywood Paws in Los Angeles, ging mit Kio zum nächsten Casting, und wir durften bei dieser Ausbildung mitmachen. Dort erlernte ich Hundetraining; wie man durch den Klicker und positive Bestärkung Kommandos, verschiedenste Tricks und Verhaltensketten beibringt und konditioniert. Dieses Programm beinhaltete auch, dass ich mit meinem Hund das Canine Good Citizen (CGC) Certificate bestehe (vergleichbar mit der deutschen Begleithundeprüfung), und wurde ermutigt ihn zu einem Therapy Dog auszubilden (vergleichbar mit dem deutschen Besuchshund), was ich auch tat. Daraufhin besuchten wir einmal die Woche das UCSD Medical Center und heiterten Patienten auf.
Nachdem ich mich in meiner Freizeit mit Hundetraining beschäftigte, stieß ich nach nicht allzu langer Zeit auf „Dog Psychology„, der Hundepsychologie und Philosophie von Cesar Millan. Das öffnete mir die Augen. Ich fand, und finde bis heute, dass es viel nützlicher und befriedigender ist, Menschen darin zu helfen, sich ein schönes, friedliches Privat- und/oder Berufsleben zu gestalten indem sie an sich selbst arbeiten, anstatt sich über den Hund, den Mann, das Kind, den Arbeitkollegen oder den Chef zu beschweren und zu versuchen, diese zu ändern ohne an sich selbt etwas zu tun.
Bis Cesar Millan anfing, Kurse in seinem Dog Psychology Center in der Nähe von Los Angeles zu geben, beschäftigte ich mich mit allem was es von ihm gab und sammelte Erfahrungen mit Kio sowie Pflegehunden, die als meine Spiegel für meine eigene Austrahlung und selbstwahrnehmung dienten. Im Februar 2013 war es dann soweit, ich konnte meinen ersten Kurs bei Cesar besuchen, wo ich seine Philosophie „live“ erleben und weiter erlernen konnte. Ich besuchte einen weiteren im Dezember 2013. Beide Male waren unbezahlbare Erlebnisse, Erfahrungen und Lernmomente. Im September 2014, Dezember 2015, Februar 2017, April 2018 und Oktober 2019 hatte ich die Ehre, ihn und sein Team bei einigen Shows während seiner Europa-Live-Tour unterstützen zu dürfen. Im Mai 2015 und Januar 2016 wurde ich auch als Aushilfe bei seinem Kurs eingeladen und durfte „hinter den Kulissen“ mitarbeiten.
Was er lehrt sind nicht Methoden und Techniken. Es ist eine Philosophie, eine Art des Denkens und Sehens, ein Lebensstil – über Ausgeglichenheit und verlässliche Führung, die man in der Natur beobachten kann.
Inzwischen kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen als den Menschen zu helfen, für sich selbst Klarheit, Einsicht, Vertrauen und Respekt zu schaffen, was unser Umfeld dann auch automatisch widerspiegeln wird. Kaum ein Mensch oder Tier möchte im Stress, im Frust, in der Angst, in Unsicherheit oder Strukturlosigkeit leben.